Bewegungs­entspannung

Kundalini Yoga geht auch, wenn’s körperlich mal nicht so geht. Das habe ich selbst schmerzhaft erfahren, als ich mir im Spätsommer mein Knie verdreht habe. Manchmal ist es aber nicht der Körper, der nicht so kann, wie man möchte, sondern die Psyche. Der gute alte „Ochnee Heutenicht“ ist stärker als sonst und man hat einfach keinen Bock…und dazu kommt ein schlechtes Gewissen, weil es mal wieder mit der täglichen Yogapraxis nichts wird.

Als Erstes: Schlechte Gewissen sind doof und Yoga ist kein Leistungssport. Also, vergiss das schlechte Gewissen und nimm dir einfach die Freiheit, heute mal nichts zu tun. Und morgen auch nicht und meinetwegen übermorgen auch nicht. Sei gut zu dir! Wenn es mal nicht dein Tag ist, dann ist das halt so. Mach es zu deiner bewussten Entscheidung, dir auch mal eine Pause zu gönnen, wenn es nötig ist. Aber bitte komm aus der Opferhaltung „ich armer Mensch, ich schaffe noch nicht mal meine tägliche Yogaroutine“ raus. Entscheide dich bewusst dafür, nichts zu tun oder…mach Yoga!

Zum Beispiel mit der wunderbaren Übungsreihe „Bewegungsentspannung“. Das dauert nicht lange, entspannt total und hinterher ist deine Laune bestimmt viel besser. Wenn du in meine Yogakurse gehst, kennst du diese Übungsreihe bestimmt, dennn ich unterrichte sie häufig!

Als ich mit Kundalini Yoga angefangen habe, habe ich diese wunderschöne Übungsreihe links liegen gelassen. Mich haben die anspruchsvollen Sets, die einen an die eigenen körperlichen Grenzen bringen, viel mehr angesprochen. Wenn irgendwo „Fahre fort für 1-3 Minuten“ stand, war für mich ganz klar: 3 Minuten. Heute sehe ich das ganz anders. Ich trainiere viel achtsamer, beginne meist mit kürzeren Zeiten und genieße diese kleinen, entspannenden Übungen sehr.

Sehr beeindruckt hat mich auch, als eine Mitschülerin im Teacher Training erzählte, dass diese Übungsreihe ihre erste 40-Tage-Kriya war. Da hat’s bei mir endlich Klick gemacht. Langsam geht auch, ist genauso effektiv und macht Freude! Und als dann im Mai 2023 genau diese Übungsreihe als Masterclass auf dem Yogafestival im Odenwald unterrichtet wurde, habe ich das voll gefeiert. Erst hatte ich überlegt, ob ich überhaupt zur Masterclass gehen sollte. Nach zwei Tagen Yoga von morgens bis Abends war ich so fertig, dass ich eigentlich keine richtige Lust hatte. Und dann wurde diese Reihe unterrichtet!  Ich war dermaßen dankbar, mal nicht so viel tun zu müssen. Und das Gongbad danach…das ging so tief, wie ich es mir nie hätte vorstellen können.

– Sommer 2023 –