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STARKER BAUCH = STARKE MITTE

Gehe aufrecht durchs Leben!

Starke Bauchmuskeln sind wichtig, nicht nur weil es gut aussieht und ein Sixpack gerade im Trend liegt, sondern auch, weil eine starke, kraftvolle Mitte wichtig ist um aufrecht und stabil durchs Leben zu gehen. Und dabei kannst du „aufrecht“ und „starke Mitte“ wörtlich nehmen oder auch im übertragenen Sinne sehen. Denn im Endeffekt läuft es auf das Gleiche hinaus. 

Wenn du dich schonmal gefragt hast, wie manche Menschen es augenscheinlich problemlos schaffen, längere Zeit im Hand- oder Kopfstand zu stehen oder komplizierte Armbalancen zu halten, dann ist die Antwort. Die haben eine starke Mitte! Und die starke Mitte, naja, die kommt nicht von alleine. Die must du dir erarbeiten. Das ist das eigentliche Yoga: erst die Arbeit, dann die ganzen schön anzusehenden, ästhetischen Asanas  Sorry for that. Aber, ganz unter uns, die Mitte – also die inneren Bauchmuskeln – zu stärken macht Spaß. Auch, wenn es ein Weilchen dauern kann, bis du wirklich Freude daran findest.

Glücklicherweise haben wir im Kundalini Yoga JEDE MENGE Übungen um die Mitte stärken. Unter dem Suchbegriff „Nabelübung“ oder „Nabhi Kriya“ wirst du eine Vielzahl an Übungsreihen finden, die dir helfen, deine Mitte zu stärken.

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Das sind deine Benefits:

  • Aktivierung des Vagusnervs durch Beinhebe-Übungen. Das gibt dir ein wohlig warmes, gemütliches Gefühl, nicht nur im Bauchraum, sondern im ganzen Körper.
  • Du kannst Herausforderungen standfester und mit einer klareren Haltung begegnen.
  • Du stärkst deinen Willen und das merken auch die Menschen, mit denen du zu tun hast. Du kannst deine Ideen besser vertreten und weißt, was du willst.
  • Der Rücken profitiert ebenfalls, denn die inneren Bauchmuskeln bilden mit den Rückenmuskeln eine Art „Gürtel“ um die Lendenwirbelsäule. Das gibt Stabilität – rundherum!
  • Und, natürlich: ein fester Bauch sieht gut aus.

Nabhi Kriya

"Light" Version

  1. Wechselseitiges Beinheben, 5 Min. Einatmen Bein hoch – Ausatmen Bein senken.
     
  2. Beidseitiges Beinheben, 3 Min. 
     
  3. Knie zu Brust, atmen, genießen. 3 Min.
     
  4. Aus dieser Haltung, strecke die Beine auf 60° mit der Einatmung, mit der Ausatmung komme in Position 3. Hände zur Unterstützung unters Kreuzbein oder die Arme mit der Einatmung zu den Seiten ausstrecken. 7 Min.
     
  5. Hebe und senke 1 Bein, langsam. 1 Min., dann Seitenwechsel, dann je 1 Min. schnell.
     
  6. Vorbeuge im Stehen: Strecke dich mit der Einatmung, beuge dich vor mit der Ausatmung. 2 Min.langsam, 1 Min. schnell.
     
  7. Falls dir Übung Nr. 6 zu sehr in den unteren Rücken geht, darfst du dich auch gerne in den Fersensitz setzen, die Hände vor dir auf den Boden abstützen und dann den Oberkörper vor- und zurückbeugen (also auf Knien verneigen mit dem Kopf zum Boden).

UND DER HAKEN AN DER SACHE?

Es gibt nicht nur einen Haken, sondern gleich mehrere:

Es ist ANSTRENGEND! Gefühlt endlose Beinlifts, herausfordernde Stretch Pose und vor allem der Muskelkater danach: Bauchtraining hat es in sich! Aber das muss so sein. Denn du willst ja stärker werden. Und dafür musst du arbeiten. Die gute Nachricht: es lohnt sich und der Muskelkater wird niemals mehr so schlimm wie zu Anfang werden. Also wäre es dumm, anzufangen und dann aufzuhören.

Ich werde so WÜTEND! Ja, Nabeltraining kann Wut triggern und das ist auch gut so. Im Laufe unseres Lebens fressen wir viel Wut – viel zu viel – in uns hinein. Das kann durch starkes Bauchtraining gelöst werden. Nabel und Nabelchakra stehen für Selbstbewusstsein, Willenskraft und Mut. Das dazugehörige Element ist Feuer. Die alte, aufgestaute Wut darf gelöst und „verbrannt“ werden, damit diese positiven Eigenschaften endlich richtig gelebt werden können.

Falls es mit der Wut wirklich schlimm wird (und hier spreche ich aus Erfahrung): achte auf eine genügend lange Endentspannung! Kürze lieber die Übungen als dein Shavasana! So können Körper und Psyche die gelösten Kräfte besser loslassen oder integrieren, ja nachdem. Wenn es immer noch nicht besser wird, über nicht ganz so häufig. 1-2 x pro Woche wirken schon Wunder, an den anderen Tagen dürfen es gerne andere Übungen sein. Ich persönlich wollte mal 40 Tage Nabhi Kriya machen und habe es dann aufgegeben. Die Wut wurde zu stark und das konnte und wollte ich meiner Umwelt nicht zumuten.

Meine Füße sind so kalt! Ja, auch das passiert häufig. Du aktivierst das Feuer in deiner Mitte, der Bauchraum wird besser durchblutet. Das kann dazu führen, dass die Füße entsprechend schlechter durchblutet werden. Wenn es ganz schlimm ist, zieh dir warme Socken über. Und denk dran: das ist normal.

Und wo bleibt der Sixpack? Wir trainieren zum Großteil die inneren Bauchmuskeln. Die sieht man nicht so sehr und der Bauch wird erst mal kräftiger, also ein wenig dicker. Aber auch fester! Durch die bessere Fettverbrennung schmilzt dann auch das Bauchfett allmählich dahin. Ein Sixpack ist rein äußerlich – die Kraft, die wir aufbauen, ist innerlich. Wir trainieren quasi die inneren Werte. Körperlich wie seelisch. Ein kleiner Trost: Wenn du regelmäßig übst, sieht man auch irgendwann das Sixpack – aber nicht so ausgeprägt wie bei Bodybuildern, die nur die äußeren Muskelgruppen trainieren und die inneren Werte gerne außer Acht lassen 😂.

– Juli 2022 –