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Feueratem

Hoch 3

Im Kundalini Yoga arbeiten wir gerne und oft mit Feueratem. Während Pranayama, die Atemübungen, bei vielen anderen Yogastilen zu den fortgeschrittenen Inhalten gehören, trauen wir Kundalinis und direkt ran .

Also, wenn du dich inspiriert fühlst, probier doch einfach mal ein wenig mit dem Feueratem herum. Auch als altgedienter Yogi kannst du ganz neue Erfahrungen machen, wenn du ganz kleine Kleinigkeiten variierst. Beobachte dich dabei selbst und sei neugierig wie ein zweijähriges Kind, das einen Schmetterling beobachtet. Und keine Angst vor heftigen Atemtechniken – du kannst immer aufhören, wenn es dir zu viel wird. Im schlimmsten Fall lernst du etwas über dich selbst und im allerschlimmsten Fall kannst du ein ganz klein wenig high werden (was aber nicht Sinn der Sache ist).

Aufgrund der Betonung der Ausatmung ist Feueratem auch ganz toll für Allergiker und Asthmatiker geeignet. Achte in diesem Fall nur darauf, ganz besonders freundlich und sanft zu dir selbst zu sein – du musst keine Leistung bringen, nur atmen. Direkt zu den Übungen

Los geht's mit dem Feueratem

Ist gar nicht so schwer.

Setze dich in eine aufrechte Haltung, die zugleich bequem und stabil ist. Schneidersitz ist prima, gerne auch mit Unterstützung durch einen Block, Kissen oder Bolster. Auch ein Stuhl ist geeignet, achte hier nur auf einen rechten Winkel in den Kniekehlen, sitze aufrecht und lehne dich nicht an. Beginne damit, für ein paar lange, tiefe und ruhige Atemzüge in dich reinzuspüren: Wie geht es dir, heute, jetzt, in diesem Moment? Nimm einfach wahr und bewerte nicht.

Dann atme tief ein, atme schnell und kräftig aus und zieh den Nabel dabei nach innen. Du pumpst die Luft quasi raus. Dadurch entsteht eine Bewegung im Zwerchfell. Lass die Einatmung von alleine geschehen. Die Frequenz liegt bei etwas 2 Atemzügen pro Sekunde. Generell rate ich dir, die richtige Ausführung von Feueratem von einem/einer qualifizierten Lehrer*in erklären zu lassen oder dir wenigstens ein paar Videos von unterschiedlichen Lehrer*innen anzusehen.

Weiter unten zeige ich dir drei wunderschöne Übungen, die jeweils drei Minuten dauern. Such dir eine davon aus und übe und beobachte ein paar Tage lang, wie es auf dich wirkt. Hier kannst du dich wunderbar ausprobieren. Finde deine Version, dein Tempo.

Denn auch mit dem Tempo kannst du dreimal variieren.

Mach mal mehr Feuer!

Auch mit dem Tempo kannst du dreimal variieren

Erste Variation:

Das Standard-Tempo, 2 Atemzüge pro Sekunde, habe ich schon erwähnt. Die Bewegung des Nabels fühlt sich hier so an wie der Flügelschlag eines Schmetterlings. Ich persönlich finde diese Variante kühlend, belebend, aber auch etwas kopflastig. Du ziehst hier nämlich viel Energie nach oben. Im Hatha-Yoga ist diese Atemübung auch als Kapalbhati, das Schädelleuchten, bekannt.

Die zweite Version:

Übe mit etwa einen Atemzug pro Sekunde und pumpe den Nabel deutlich kräftiger als bei Variante eins. So wird es wärmend, erdend und zentrierend. Meine Lieblingsversion .

Die dritte Möglichkeit:

Pumpe den Nabel bei der Ausatmung richtig kräftig. Das ist anstrengend! Nach einer Weile wird dir richtig heiß und der Schweiß beginnt zu laufen. Eine Lehrerin sagt immer „You’re manifesting through the power of your navel“, du manifestiert mit der Kraft deines Nabels. Ist heftig, anstrengend und du bist froh, wenn die drei Minuten vorbei sind. Dafür ist es hinterher umso schöner – die Wärme im Bauchraum und Ruhe im Kopf sind einfach toll.

– Oktober 2022 –

Und hier sind die Übungen

Übe mit den Yogapixels